Süßigkeiten gehören zu den beliebtesten Produkten im Supermarkt, besonders wenn Kinder dabei sind. Doch während Eltern meist auf Inhaltsstoffe und Zucker achten, übersehen viele ein wichtiges Detail: die verschiedenen Datumsangaben auf der Verpackung. Bei Bonbons sorgen diese häufig für Verwirrung und können sogar gesundheitliche Risiken bergen, wenn sie falsch interpretiert werden.
Der entscheidende Unterschied zwischen den Datumsangaben
Auf Bonbonverpackungen finden sich zwei verschiedene Arten von Datumsangaben, die völlig unterschiedliche Bedeutungen haben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird mit „mindestens haltbar bis“ gekennzeichnet und garantiert, dass das Produkt bis zu diesem Datum seine typischen Eigenschaften wie Geschmack, Geruch und Nährwert behält. Nach Ablauf des MHD sind die Bonbons nicht automatisch verdorben oder gesundheitsschädlich.
Das Verbrauchsdatum hingegen wird mit „zu verbrauchen bis“ angegeben und ist deutlich kritischer zu betrachten. Nach diesem Datum sollten Lebensmittel nicht mehr verzehrt werden, da gesundheitliche Risiken entstehen können. Bei Bonbons kommt diese Kennzeichnung jedoch äußerst selten vor, da die meisten Süßwaren aufgrund ihres hohen Zuckergehalts sehr lange haltbar sind.
Warum Bonbons besonders lange haltbar sind
Die Haltbarkeit von Bonbons hängt unmittelbar mit ihrer Zusammensetzung zusammen. Der hohe Zuckeranteil wirkt als natürliches Konservierungsmittel, da er Mikroorganismen das Wasser entzieht, das sie zum Überleben benötigen. Zusätzlich enthalten viele Bonbons künstliche Aromen und Farbstoffe, die ebenfalls zur Haltbarkeit beitragen.
Besonders hart gepresste oder gekochte Bonbons können bei ordnungsgemäßer Lagerung oft jahrelang ihre Qualität behalten. Weichere Varianten mit Fruchtfüllungen oder natürlichen Inhaltsstoffen haben dagegen eine kürzere Haltbarkeit, da sie anfälliger für Feuchtigkeit und Bakterien sind.
Erkennungszeichen für verdorbene Bonbons
Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, können Bonbons oft noch verzehrt werden. Eltern sollten jedoch auf bestimmte Warnsignale achten, die auf eine Qualitätsverschlechterung hindeuten:
- Verfärbungen: Weiße Flecken oder ungewöhnliche Farbveränderungen können auf Feuchtigkeit oder chemische Prozesse hinweisen
- Klebrigkeit: Wenn sich normalerweise harte Bonbons klebrig anfühlen, ist meist Feuchtigkeit eingedrungen
- Geschmacksveränderungen: Ein ranziger, muffiger oder ungewöhnlich süßer Geschmack deutet auf Verderb hin
- Schimmelbildung: Besonders bei bonbons mit natürlichen Inhaltsstoffen kann sich Schimmel bilden
- Verformungen: Aufgeblähte oder deformierte Bonbons sollten nicht mehr verzehrt werden
Sichere Lagerung für maximale Haltbarkeit
Die richtige Aufbewahrung kann die Haltbarkeit von Bonbons erheblich verlängern und das Risiko einer vorzeitigen Qualitätsverschlechterung minimieren. Kühle, trockene und dunkle Orte sind ideal für die Lagerung. Direktes Sonnenlicht und Temperaturschwankungen können die Struktur und den Geschmack beeinträchtigen.
Luftdichte Behälter schützen vor Feuchtigkeit und Fremdgerüchen. Besonders wichtig ist dies bei angebrochenen Packungen, da der ursprüngliche Schutz der Verpackung verloren geht. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius sind optimal, während extreme Hitze oder Kälte vermieden werden sollten.
Besondere Vorsicht bei Kindern
Kinder reagieren oft empfindlicher auf verdorbene Lebensmittel als Erwachsene. Ihr Immunsystem ist noch in der Entwicklung, weshalb bereits geringe Mengen von Bakterien oder Schimmel zu Beschwerden führen können. Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall nach dem Verzehr von Bonbons können Anzeichen für eine Lebensmittelvergiftung sein.
Eltern sollten ihren Kindern beibringen, keine Süßigkeiten zu essen, die ungewöhnlich aussehen, riechen oder schmecken. Ein einfacher Geruchstest kann oft schon Aufschluss über die Qualität geben. Wenn Zweifel bestehen, ist es besser, die Bonbons zu entsorgen.
Praktische Tipps für den Alltag
Im Supermarkt lohnt es sich, auch bei Bonbons einen Blick auf das Datum zu werfen. Produkte mit längerem MHD sind nicht nur länger haltbar, sondern oft auch frischer. Bei Großpackungen oder Angeboten sollte realistisch eingeschätzt werden, ob die Menge vor Ablauf des Datums verzehrt werden kann.
Zuhause kann ein rotierendes System helfen: Ältere Bonbons werden nach vorne gelegt und zuerst verbraucht. Eine regelmäßige Kontrolle der Süßigkeitenvorräte verhindert, dass vergessene Packungen über das MHD hinaus gelagert werden.
Für Familien mit Kindern empfiehlt es sich, kleinere Packungen zu kaufen, die schneller aufgebraucht werden. Dies reduziert nicht nur das Risiko des Verderbens, sondern hilft auch bei der Portionenkontrolle.
Rechtliche Aspekte und Herstellerverantwortung
Hersteller sind verpflichtet, das Mindesthaltbarkeitsdatum korrekt anzugeben und dabei Sicherheitspuffer einzukalkulieren. Diese Angaben basieren auf wissenschaftlichen Tests unter verschiedenen Lagerungsbedingungen. Dennoch liegt die Verantwortung für die sachgemäße Lagerung und den rechtzeitigen Verzehr beim Verbraucher.
Bei Problemen nach dem Verzehr abgelaufener Bonbons ist eine Haftung des Herstellers meist ausgeschlossen, wenn das MHD deutlich überschritten wurde. Anders verhält es sich bei Produkten, die bereits vor Ablauf des Datums Qualitätsmängel aufweisen.
Inhaltsverzeichnis