Was passiert wenn man im warmen August eine 2000 Jahre alte Römerstadt mit der Familie erkundet – diese Budapest-Alternative wird euer Reisebudget retten

Während der warme August seine letzten Sonnenstrahlen über Europa ausbreitet, eröffnet sich Familien eine außergewöhnliche Gelegenheit: Eine Zeitreise in das antike Aquincum, wo einst römische Legionäre ihre Sandalen durch die Straßen einer blühenden Provinzhauptstadt bewegten. Heute liegt dieses archäologische Juwel im Herzen von Budapest und bietet nicht nur Geschichte zum Anfassen, sondern auch eine kostengünstige Alternative zu den überfüllten Touristenattraktionen der ungarischen Hauptstadt.

Ein lebendiges Museum unter freiem Himmel

Aquincum war einst das pulsierende Zentrum der römischen Provinz Pannonia Inferior. Die Überreste dieser antiken Stadt erstrecken sich über ein weitläufiges Gelände, wo Kinder zwischen 2000 Jahre alten Fundamenten herumklettern können, während Eltern die beeindruckenden Mosaike und gut erhaltenen Thermenanlagen bestaunen. Der August erweist sich als idealer Monat für diesen Besuch, da die warmen Temperaturen das Erkunden der Freiluftanlage besonders angenehm machen.

Das Herzstück bildet das Aquincum Museum, dessen Sammlung über 40.000 Fundstücke umfasst. Römische Münzen, Schmuck, Werkzeuge und sogar eine funktionierende Wasserorgel aus dem 3. Jahrhundert erwarten die Besucher. Für Familien besonders faszinierend sind die interaktiven Stationen, an denen Kinder römische Spiele ausprobieren oder das Leben eines Legionärs nachvollziehen können.

Entdeckungsreise durch die Jahrhunderte

Die römischen Bäder gehören zu den besterhaltenen Thermenanlagen nördlich der Alpen. Hier können Familien den ausgeklügelten Heizungsanlagen folgen und verstehen, wie die Römer bereits vor 2000 Jahren Luxus und Komfort kannten. Die Kinder werden staunen, wenn sie erfahren, dass diese Bäder größer waren als viele moderne Wellnesszentren.

Ein besonderes Highlight stellt das Amphitheater von Aquincum dar, das für etwa 6000 Zuschauer konzipiert war. Im August finden hier regelmäßig Aufführungen statt, die das antike Rom zum Leben erwecken. Gladiatorenkämpfe werden nachgestellt, römische Handwerker demonstrieren ihre Künste, und Kinder können sich als kleine Römer verkleiden.

Verborgene Schätze entdecken

Abseits der Hauptattraktionen lohnt sich ein Spaziergang zu den weniger bekannten Ausgrabungsstätten. Die Zivilstadt mit ihren Wohnhäusern, Werkstätten und Geschäften vermittelt einen authentischen Eindruck vom Alltag der römischen Bewohner. Besonders beeindruckend sind die erhaltenen Fußbodenheizungen und die aufwendigen Wandmalereien in den Patrizierhäusern.

Das Militärlager erzählt eine andere Geschichte: Hier standen einst die Kasernen der Legio II Adiutrix, und Familien können den Grundriss der Soldatenunterkünfte erkunden. Informationstafeln erklären anschaulich das Leben der Legionäre, ihre Ausrüstung und täglichen Aufgaben.

Praktische Tipps für den Familienbesuch

Anreise und Fortbewegung

Von Budapest aus erreichen Familien Aquincum bequem mit der HÉV-Linie H5 bis zur Haltestelle Aquincum. Eine Tageskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel kostet etwa 5 Euro und gilt für die gesamte Familie mit Kindern unter 6 Jahren. Die Fahrt dauert nur 20 Minuten und bietet bereits schöne Ausblicke auf die Donau.

Alternativ lässt sich Aquincum hervorragend mit dem Fahrrad erreichen. Entlang der Donau führt ein gut ausgebauter Radweg, und Leihräder sind bereits ab 8 Euro pro Tag verfügbar. Für Familien mit kleineren Kindern stehen Kinderanhänger zur Verfügung.

Übernachtungsmöglichkeiten

Wer mehrere Tage in der Region verbringen möchte, findet in der Nähe verschiedene Familienpensionen ab 35 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer. Besonders empfehlenswert sind die kleinen Gästehäuser im Stadtteil Óbuda, die nur wenige Gehminuten von Aquincum entfernt liegen und oft über Familienzimmer mit Kochnische verfügen.

Für Abenteuerlustige bietet sich der nahegelegene Donau-Campingplatz an, wo Zeltplätze bereits ab 12 Euro pro Nacht buchbar sind. Die Sanitäranlagen sind modern, und ein kleiner Spielplatz sorgt für zusätzliche Unterhaltung der Kinder.

Kulinarische Entdeckungen

Die Verpflegung vor Ort muss nicht teuer sein. Mehrere traditionelle ungarische Gasthäuser in der Umgebung servieren authentische Gerichte zu familienfreundlichen Preisen. Ein herzhaftes Gulasch mit Brot kostet etwa 6 Euro, und Kinderteller sind meist für die Hälfte erhältlich.

Für Picknicks bieten sich die örtlichen Märkte an, wo frisches Obst, Gemüse und traditionelle Backwaren zu günstigen Preisen erhältlich sind. Ein Familienfrühstück vom Markt kostet selten mehr als 15 Euro und reicht für den ganzen Tag.

August – der perfekte Monat für Aquincum

Der August bietet optimale Bedingungen für einen Familienbesuch in Aquincum. Die warmen Temperaturen um 25-28°C laden zum stundenlangen Erkunden ein, während die langen Tage bis zu 14 Stunden Tageslicht bieten. Gleichzeitig sind die Sommerferien in vollem Gange, sodass spezielle Kinderprogramme und Workshops angeboten werden.

Besonders reizvoll sind die Abendveranstaltungen im August, wenn das Museum länger geöffnet hat und die untergehende Sonne die antiken Steine in goldenes Licht taucht. Diese romantische Atmosphäre lässt auch Kinder verstehen, warum Geschichte so faszinierend sein kann.

Geheimtipps für Sparfüchse

Familien können beim Eintritt sparen, indem sie die Budapest Card nutzen, die Ermäßigungen für das Aquincum Museum bietet. Der reguläre Familieneintritt kostet etwa 15 Euro, mit der Karte reduziert sich der Preis um 30%.

Kostenlose Führungen werden jeden Mittwoch und Samstag im August angeboten – eine ideale Gelegenheit, mehr über die faszinierende Geschichte zu erfahren, ohne zusätzliche Kosten. Die deutschsprachigen Guides sind speziell für Familien geschult und verstehen es, auch die jüngsten Besucher zu begeistern.

Ein mehrtägiger Aufenthalt in Aquincum und Umgebung bietet Familien die seltene Gelegenheit, Geschichte hautnah zu erleben, ohne das Reisebudget zu sprengen. Während die Kinder zwischen antiken Ruinen spielen und dabei spielerisch lernen, können Eltern in eine faszinierende Vergangenheit eintauchen und gleichzeitig die ungarische Gastfreundschaft genießen.

Was würde dich in Aquincum am meisten faszinieren?
Römische Bäder erkunden
Gladiatorenkämpfe bestaunen
Antike Mosaike bewundern
Als Legionär verkleiden
Wasserorgel anhören

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